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Refugio Perros Abandonados
- Leishmaniose
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Leishmaniose
Endemiegebiete: Mittelmeerraum, Südeuropa, Nordafrika
Was ist „Leishmaniose“?
Immer häufiger wird über die Leishmaniose bei Hunden berichtet (Canine Leishmaniose), doch Hundehalter sind oft verunsichert über Entstehung, Anzeichen, Gefahren, mögliche Behandlung und Vorbeugung gegen diese Krankheit. Die Leishmaniose ist eine schwere Erkrankung bei Hunden, die oft tödlich verläuft. So genannte Sand- oder Schmetterlingsmücken übertragen mit ihrem Stich winzig kleine einzellige Parasiten (Leishmania infantum) auf den Hund.
Anzeichen und Krankheitsverlauf
Nach der sehr unterschiedlich langen Inkubationszeit ist das erste und häufigste Anzeichen dafür, dass Ihr Hund an Leishmaniose erkrankt sein könnte, Haarausfall im Augenbereich und an der Schnauze. Typisch ist die so genannte „Brille“, ein kahler Bereich um die Augen.
Symptome der Leishmaniose
Für den Laien ist die Leishmaniose schwer zu erkennen, weil mit ihr eine ganze Reihe von Anzeichen einhergehen können, die auch bei anderen Krankheiten auftreten. Dazu gehören
Apathie
Abgeschlagenheit
Gewichtsverlust mit Appetitmangel
schwere Durchfälle und Erbrechen
Hautveränderungen (die mit Räude bzw. Befall mit Demodex-Milben verwechselt werden können) wie Schuppen und Schorfbildung, vor allem an der Nase und an den Ohrrändern, außerdem zwischen den Ballen und an den Gelenken und Knochenvorsprüngen
Bindehautentzündungen, Hornhautentzündungen
Gelbsucht
Fieber
Gelenkschmerzen mit Lahmheiten, Nierenentzündungen, beides verursacht durch die Ansammlung von Antigen-Antikörper-Komplexen in Gelenken und Nieren
verstärktes Krallenwachstum, brüchige Krallen
Selten treten diese Symptome gemeinsam auf, meist nur einige davon und in unterschiedlichen Kombinationen.
Eine eindeutige Diagnose kann nur der Tierarzt stellen (Blutuntersuchung, Titer).
Zwar bestehen in den südlichen Ländern, in denen die Leishmaniose heimisch ist, erwiesenermaßen bei vielen Hunden Resistenzen gegen den Erreger, aber für Hunde, die hier an Leishmaniose erkranken und nicht rechtzeitig behandelt werden, ist die Krankheit lebensbedrohlich, oft tödlich, weil die Leishmanien letztlich die Organe zersetzen und das Immunsystem zerstören.
Wichtiger Hinweis
Hunde, die Leishmaniose positiv sind, sollten weder geimpft (ausser mit der zwingenden Tollwutimpfung, die für eine Einfuhr benötigt wird) noch narkotisiert (keine Kastration, die ja nicht unbedingt notwendig ist) werden. Beides könnte unter Umständen zu einem Leishmaniose-Schub führen.
Therapie
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Hund an Leishmaniose erkrankt sein könnte, sollten Sie ihn so bald wie möglich Ihrem Tierarzt vorstellen, denn eine Behandlung ist um so erfolgversprechender, je früher sie einsetzt.
In Fällen, wo die Krankheit früh erkannt wird, geben Tierärzte gern und erfolgreich ein Medikament mit der Bezeichnung Allopurinol, das in der Humanmedizin als Gichtmittel verwendet wird. Die Behandlung ist relativ preiswert und erfolgt in Form einer Kur über mehrere Wochen. Erste Erfolge sollten sich nach 4-5 Wochen einstellen.
Als Nebenwirkung wird angegeben, dass die Hunde manchmal Symptome von Gichtanfällen zeigen, die aber durch krankheitsbedingten Muskelschwund verursacht werden. Auch Übelkeit und Erbrechen können auftreten, weshalb es wichtig ist, dass Sie für die Behandlung auf jeden Fall Ihren Tierarzt regelmäßig konsultieren.
In niedrigerer Dosierung ist Allopurinol auch als Langzeitmedikament einzusetzen.
Höhere Wirksamkeit kann zu stärkeren Nebenwirkungen führen
Mehr Nebenwirkungen haben Antimonpräparate (Glucantime oder Pentostam), die in besonders schweren Fällen gespritzt werden, wenn eine Behandlung mit Allopurinol keinen Erfolg hat. Sie schwächen zusätzlich das Immunsystem des Hundes, und eine begleitende Leberschutzbehandlung ist wichtig.
In jüngerer Zeit wurde auch ein Mittel namens Miltefosin eingesetzt, das ursprünglich aus der Tumortherapie kommt. Selbst bei der viszeralen, einer schwereren Form der Leishmaniose, war es recht erfolgreich. Mögliche Nebenwirkungen sind Blutung aus Nase oder Scheide, so dass eine begleitende Medikation mit blutstillenden Mitteln erforderlich sein kann. Allerdings ist das Mittel derzeit im veterinärmedizinischen Handel noch nicht erhältlich.
Ein späterer Rückfall kann jedoch in keinem Fall ausgeschlossen werden, so dass der Vorbeugung und dem Schutz gegen diese Krankheit größte Bedeutung zukommt.
Wichtig ist es auch, darauf zu achten, dass der Hund nicht unter körperlichen und seelischen Stress gerät, weil dadurch sein Immunsystem geschwächt werden könnte. Es kann nämlich sein, dass durch derartige Stresssituationen die Krankheit dann erneut ausbricht. Wenn es zu solchen erneuten Krankheitsschüben kommt, wird allerdings der Besitzer eines bereits erkrankten Hundes aufmerksam für die Symptome sein, so dass eine Behandlung sofort eingeleitet werden kann.
Um das Immunsystem zusätzlich zu unterstützen, ist eine gute Ernährung wichtig.
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